10 Jun
10Jun

Heilung nach der Trennung: Ein Weg für hochsensible Herzen

Eine Trennung nach nur einigen Wochen, achteinhalb Jahren oder mehr ist ein echter Einschnitt – nicht nur im Außen, sondern tief auf der seelisch-emotionalen Ebene. Wir müssen um einiges trauern, auch wenn wir wissen, dass die Entscheidung für uns besser ist. Und als hochsensible Frau erlebst du wahrscheinlich alles noch intensiver, feiner, durchlässiger. Da ist es kein Wunder, wenn du dich leer und erschöpft fühlst. Und ja – es braucht Zeit. Aber ich verstehe dich auch gut, wenn du sagst: „Ich weiß das, aber es nervt mich.“

Das Blöde dabei ist, dass es keine Abkürzung oder Shortcut gibt. Der beste Weg aus dem Sumpf, ist durch den Sumpf. Das ist die „schlechte“ Nachricht. Die gute Nachricht ist, du musst da nicht alleine durch gehen. Lass mich dich begleiten - mit meinem Mentoring Programm, wo ich zwei Monate an deiner Seite gehe und dich mit Gesprächen, Übungen und Shiatsu wieder in deine Mitte bringe, sodass du mit neuer Kraft dein Leben neu ausrichten kannst.

Hier schon mal ein paar Impulse, die dir vielleicht helfen können, ohne deine Gefühle zu unterdrücken – aber um den Heilungsprozess anzugehen und doch wieder mit mehr Kraft in dein Leben einzutreten:

1. Deine Emotionen sind keine Hindernisse – sie sind dein Weg

Als HSP verarbeitest du sehr viel über das Gefühl. Das ist kein Fehler im System – das ist dein System. Versuche nicht, schneller „funktionieren“ zu wollen, als dein Herz heilen kann. Es ist nicht Schwäche, dass du so viel fühlst – es ist deine Tiefe. Und Tiefe braucht Raum.
> Vielleicht magst du dir jeden Tag einen bewussten Emotionsraum geben: 20 Minuten, in denen du fühlst, schreibst, weinst, fluchst oder einfach nur bist. Danach ist Pause. Kein Dauergrübeln. Kein endloses Durchkauen. Struktur hilft, auch in der Heilung.

2. Kleine Freude statt große Euphorie

Die Lust an deinen Projekten wird wiederkommen – aber vielleicht nicht in der alten Form. Vielleicht beginnt sie jetzt in kleinen, zarten Momenten. Mach die Schwelle niedrig. Statt: „Ich muss jetzt mein ganzes Business wieder voller Freude rocken“, vielleicht eher:
> „Heute schreibe ich ein paar schöne Zeilen. Vielleicht wird ein Post draus, vielleicht nicht.“
> „Ich gehe 15 Minuten in die Sonne mit einer Tasse Tee. Und atme.“

Das Leben kommt oft durch die Seitentür zurück, nicht durch den Vordereingang.

3. Körper und Energiearbeit

Wir arbeiten im Shiatsu mit Qi, mit Berührung, mit Energie. Das ist jetzt auch dein Werkzeug für dich. Mach regelmäßig kleine Sessions mit dir selbst:

  • Shiatsu für dich (z. B. Bauch, Herz, Brustkorb)
  • Leber 3, Herz 7, Milz 6 – als sanfte Akupressurpunkte
  • Moxa oder Fußbäder, um Erdung und Wärme zu bringen
  • Dein Lieblingsöl mit einer Herzanwendung
    Du brauchst gerade nicht mehr Disziplin, sondern mehr Selbstzärtlichkeit.

4. Spirituelle Perspektive: Abschied ist auch Initiation

Eine Beziehung – das ist ein Zyklus. Und das Ende eines Zyklus ist immer auch der Beginn eines neuen. In vielen Traditionen gilt das Herzbrechen nicht als Scheitern – sondern als Öffnung.

Vielleicht kannst du fragen:
> Was darf jetzt aus mir geboren werden, gerade weil etwas zu Ende ging?
Das braucht nicht sofort eine Antwort. Aber schon die Frage öffnet innerlich den Raum für Neubeginn.

5. Erschöpfung: Akzeptieren, nicht ignorieren

Diese Leere, die du spürst – sie ist nicht falsch. Sie ist vielleicht sogar Teil der Heilung. Wenn ein Gefäß leer ist, wird es empfänglich. Und manchmal ist die beste Art, die Kraft zurückzuholen: nichts tun, ohne schlechtes Gewissen.

Wenn du wieder ins Leben zurück willst, mach es wie eine Tänzerin: erst Gewicht verlagern, dann tanzen. Nicht sofort springen. Nur verlagern. Ein Projekt anschauen. Ein Lächeln zulassen. Einen neuen Gedanken denken. Mehr braucht es am Anfang nicht.

Mini-Ritual für den Herzraum und ein begleitendes Tagebuchblatt zur sanften Selbstbegleitung in Phasen der Trennung und Neuorientierung:

Mini-Ritual: Herz öffnen & Loslassen

Dauer: 10–15 Minuten
Zweck: Raum geben für Trauer, aber auch für neue Lebensenergie.
Ort: Ein stiller, sicherer Platz – gerne mit Kerze, einem Duft, der dich stärkt (z. B. Rose, Neroli, Sandelholz), vielleicht einem warmen Getränk. Besonders heilsam für das Herz ist echter Cacao. Vor allem wenn du eine respektvolle kleine Cacao-Zeremonie machst. 

> Schritt 1: Raum schaffen

  • Zünde eine Kerze an.
  • Atme dreimal tief in den Brustkorb – durch die Nase ein, durch den Mund aus.
  • Sprich innerlich oder laut:
    „Ich bin bereit, mein Herz zu fühlen. Alles, was jetzt da ist, darf da sein.“

> Schritt 2: Körperkontakt herstellen

  • Lege eine Hand aufs Herz, die andere auf deinen Unterbauch (Dantian).
  • Spüre die Wärme. Lass deine Atmung in die Hände fließen.
  • Sprich:
    „Ich trage Schmerz in mir – und ich trage Liebe. Beides darf hier sein.“

> Schritt 3: Loslassen (symbolisch)

  • Stell dir vor, du hältst einen kleinen, dunklen Stein in der Hand – deine Traurigkeit, Wut oder Enttäuschung.
  • Öffne die Hand langsam.
  • Sag:
    „Ich lasse dich nicht weg – aber ich lasse dich fließen. Du darfst gehen, wenn du bereit bist.“

Wenn du magst, kannst du tatsächlich einen kleinen Stein draußen niederlegen – oder etwas aufschreiben und verbrennen / vergraben / fließen lassen.

> Schritt 4: Neue Intention säen

  • Leg die Hände in den Schoß. Atme.
  • Sprich:
    „Ich bin bereit, das Leben wieder zu spüren. In meinem Tempo. In meinem Rhythmus.“
    „Ich darf traurig sein – und mich trotzdem auf das Morgen freuen.“

Tagebuchblatt: Herzzeit

Hier ein Entwurf für ein liebevolles, wiederkehrendes Journaling-Tool – zum handschriftlich Ausfüllen oder als Vorlage für dein Workbook:

Herzzeit – mein täglicher Check-in

Datum: ____________

Ort / Stimmung: ____________

1. Was fühle ich heute am stärksten?(z. B. Trauer, Sehnsucht, Leere, Hoffnung, Frieden)
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2. Welcher Gedanke hat mich heute besonders beschäftigt?
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3. Was hat mir heute gutgetan – auch nur für einen Moment? (z. B. ein Lächeln, ein Tee, ein Gespräch, die Sonne auf der Haut)
→ _____________________________________________________

4. Was möchte ich mir heute selbst schenken?(Eine Pause, eine Umarmung, Vergebung, Mut, Nachsicht...)
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5. Mein Satz für heute:
Heute bin ich... ______________________________________


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